Weil die Seele nicht vergisst.

Regelmäßige Therapiegespräche mit Ihrem Bezugstherapeuten dienen dazu, Ihre aktuellen Probleme und Schwierigkeiten vor dem Hintergrund Ihrer Lebensgeschichte zu beleuchten und daraus ein neues Verständnis von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu gewinnen und so neue Bewältigungsstrategien zu erarbeiten.

Am Anfang Ihres Aufenthaltes, aber auch währenddessen, wird eine umfassende körperliche Diagnostik erhoben, woraus dann die notwendigen körperlichen Behandlungsverfahren abgeleitet werden. Diese umfassen sowohl komplementäre Verfahren als auch solche aus der Naturheilkunde.

Verhaltenstherapie ist ein psychotherapeutisches Verfahren, welches weniger auf die lebensgeschichtliche Entwicklung und Vergangenheit eingeht, sondern mehr das aktuelle Verhalten sowie im Hier und Jetzt wirkende Einstellungen und Haltungen des Patienten beleuchtet. Auf dieser Basis können notwendige Änderungen bewusst gemacht und mit dem Patienten Lösungs- und Bewältigungsstrategien erarbeitet werden.

Die neuropsychologische Testung ergibt das individuelle Profil des Patienten hinsichtlich seiner kognitiven Leistungsfähigkeit. Modernste neuropsychologische Techniken, wie z. B. PC-gestütztes Aufmerksamkeits- und Gedächtnistraining, resultieren daraus genauso wie ganzheitliche Verfahren, wie das Mental Excellence Training, welches ganzheitlich ausgerichtet Übungen, den Körper, die Seele und den Geist betreffend, umfasst.

Mit Psychoedukation möchte man theoretische Kenntnisse, Zusammenhänge, Wechselwirkungen und Wirk­impulse von Krankheiten für den Patienten ebenso verständlich machen wie gesunderhaltendes Verhalten. Dies geschieht beispielsweise in wöchentlichen Vorträgen von Ärzten und Therapeuten.

Unter systemischer Therapie ist ein psychotherapeutisches Verfahren zu verstehen, das bei der Betrachtung der Probleme, Beschwerden und Symptome des Einzelnen die inneren (Körper, Seele und Geist) und die äußeren Systeme (Lebensumwelt, Beziehungs- und Bindungsgefüge) berücksichtigt. So werden im gruppentherapeutischen Setting etwa Team- und Familienkonflikte mit Personen im Raum aufgestellt, um unvorteilhafte Wechselwirkungen zu verdeutlichen und durch „Platzveränderungen“ Lösungsmöglichkeiten herbeizuführen.

Diese ebenso ganzheitlich orientierten Verfahren zielen darauf ab, dem Patienten seine Denk-, Fühl-, Verhaltens- und Handlungsweisen bewusst zu machen und ihm einen Möglichkeitsspielraum zu eröffnen, in dem er diese ggf., wie z. B. im Rollenspiel, emotional und/oder kognitiv korrigieren kann.

Hierzu zählen wir, neben der klassischen Hypnose, eines der ältesten und bekanntesten Naturheilverfahren, dessen positive therapeutische Wirkkraft mittlerweile wissenschaftlich untersucht und bestätigt ist, ebenfalls unterschiedliche meditative Techniken, wie z. B. die geistige oder die dynamische, auf Körperaktivität beruhende Meditation oder die Medizinreise. Die Verfahren wirken auf der Basis unterschiedlicher Bewusstseinsgrade, die erreicht werden können, getragen von der Grundannahme, dass jeder Mensch eigene Lösungen in sich trägt, die er mitunter aber nicht aktuell und bewusst verfügbar hat. Die Vorgehensweise bei diesen Verfahren wird mit dem Patienten individuell abgestimmt; ggf. bietet sich an, sich durch Übungen die Fähigkeit zur Selbsthypnose anzueignen. Wichtig: Alle Therapieformen beruhen auf der Freiwilligkeit der Patienten.

Videogestützte Therapien können das Aufzeichnen von bestimmten therapeutischen Situationen zur nachträglichen Bearbeitung sein, aber auch das Virtual Reality Training. Mittels 3D-Simulation kann der Patient bestimmte Situationen rational und emotional erfahren. Es handelt sich mitunter um ein ungünstige oder unbrauchbare Denk-, Fühl-, Verhaltens- und Handlungsmuster aufdeckendes Erleben, das dazu beiträgt, diese zu modifizieren.

Auf der Basis einer guten Beziehung zwischen Therapeut und Patient ist es dem Therapeuten möglich, provokative Aussagen und Feststellungen im Gespräch einzubauen, um beim Patienten Lösungswege in Gang zu setzen und/oder einen „Aha-Effekt“ auszulösen.

Hierzu gehören in unserer Klinik folgende Verfahren: Begehung des Hochseilgartens, therapeutisch-intuitives Bogenschießen, Übungen auf dem Niederparcours oder die Medizinreise bzw. das Schwellenritual in der Natur. In erfahrungsorientierten Therapien werden Körper, Seele und Geist gleichermaßen einbezogen. Durch den ganzheitlichen, alle Ebenen des Seins umfassenden Ansatz haben sie eine tiefe Wirkung. – Nichts prägt nachhaltiger als die eigene Erfahrung.

Hierunter fallen einerseits verschiedene imaginative Entspannungsverfahren, hypnotherapeutische Bilderreisen und Geschichten zur passiven Erreichung eines entspannten Zustandes, die als Maßnahme vom Therapeuten angeleitet werden. Andererseits werden dem Patienten in der Klinik aber auch aktive Verfahren angeboten, die er selbst erlernen und später selbstständig anwenden kann, wie z. B. Progressive Muskelrelaxation oder Autogenes Training.

In der Gestaltungs-, Tanz- und Musiktherapie (Malen, Tonen, Steinbearbeitung, Tanz oder Musik) wird psychotherapeutisch mit Farbe, Ton, Stein, Rhythmus usw. gearbeitet, um mit inneren Prozessen in Berührung zu kommen, die eben nicht oder noch nicht in Worten fassbar sind und daher bislang keinen Ausdruck finden konnten. Künstlerische Wertbegriffe dienen hierbei nicht als Maßstab, auch nicht praktisch technische Fertigkeiten. Es geht allein um den sinnlichen Kontakt und darum, nicht Ausgesprochenem zum Ausdruck zu verhelfen.

Das Konzept der Achtsamkeit stammt aus dem Buddhismus und definiert eine besondere Form der Aufmerksamkeitslenkung, die nicht wertend auf das bewusste Erleben des aktuellen Augenblicks gerichtet ist. Damit sollen reflexhaft daraus resultierende Denk-, Fühl-, Verhaltens- und Handlungsmuster deutlich gemacht und durchbrochen werden.