SCHWERPUNKTE DER BEHANDLUNG

Körper und Psyche bilden für uns eine Einheit – daher diagnostizieren und behandeln wir stets segmentübergreifend.

Die Schwerpunkte der Klinik Wollmarshoehe

Unser therapeutisches Spektrum umschließt sowohl die Behandlung klassischer Themen, wie Depression, Angst oder Burn-out, als auch die Therapie somatischer Erkrankungen, wie Multiple Sklerose, Morbus Parkinson, sowie insbesondere auch die Früherkennung und Diagnostik bestimmter Erkrankungen, wie beginnender Demenzen, verschiedener kardiologischer Erkrankungen usw. Die Messung bestimmter Stressindikatoren (Stressmedizin) nimmt in diesem Zusammenhang eine besondere Rolle ein.

Ein wesentlicher Schwerpunkt unserer Klinik ist die Erfahrungsorientierte Therapie (EOT), die maßgeblich auf der Wollmarshöhe entwickelt wurde. Innerhalb dieses Konzepts bilden unser moderner Hochseilgarten, der Niederparcours und der Bogenschießplatz für viele Patienten den wesentlichen Erfahrungsraum für den Umgang mit Befürchtungen, Ängsten, aber auch mit anderen Gefühlen oder falschen kognitiven Mustern. Sich selbst zu spüren, Sicherheit, Grenzen und Möglichkeiten wahrzunehmen, das sind nur einige der wichtigen Erfahrungen, die hier gemacht werden können.

Allgemeine Psychosomatik

Eine Erkrankung hält sich nicht an die theoretische Unterteilung von Körper, Seele und Geist, denn diese drei bilden eine Einheit. Die Ursachen vieler Krankheiten lassen sich daher nur durch eine ganzheitliche Betrachtung verstehen. Heilung erfordert demnach die Einbeziehung des ganzen Menschen und nicht nur die Behandlung einzelner Symptome.

In unserem ganzheitlichen Klinikkonzept verbinden wir traditionelle medizinische Ansätze mit Verfahren der Naturheilkunde, Physiotherapie und Bewegungstherapie, der systemischen Therapie und Verhaltensmedizin. Methoden der aufdeckenden und einübenden Psychotherapie nehmen dabei einen besonderen Stellenwert ein.

Psychotherapie

Auf der Wollmarshöhe steht Ihnen ein professionelles Team aus Psychotherapeuten zur Verfügung. Sie behandeln Körper, Seele und Geist gleichermaßen und finden die für Sie individuell optimale Therapie.

Mit innovativen Methoden, Gesprächen und erfahrungsorientierten Ansätzen werden für den Patienten unbrauchbar oder hinderlich gewordene Denk-, Fühl-, Verhaltens- und Handlungsmuster identifiziert und therapiert. Auf der Wollmarshöhe verfügen wir über eine umfangreiche Ausstattung, u. a. über einen eigenen Lehr- und Lernhochseilgarten mit Niedrigseilparcours, eine Anlage zum Therapeutischen Bogenschießen (beides infer:-zertifiziert) sowie zahlreiche Möglichkeiten für audiosensuelle Schulungen (Selbstmanagement). Welchen psychotherapeutischen Ansatz wir davon für den einzelnen Patienten verwenden, entscheidet sich von Fall zu Fall, und zwar immer individuell und mit Blick auf den ganzen Menschen.

Psychokardiologie

Die Psychokardiologie befasst sich mit den Wechselwirkungen zwischen psychischen Faktoren (Erkrankungen) und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. In der Klinik Wollmarshöhe ist eine enge Teamarbeit zwischen Kardiologie und Psychotherapie Grundlage der Psychokardiologie, die sowohl im stationären als auch im privat-ambulanten Bereich durchgeführt wird.

Die Psychokardiologie bietet sich an für alle Patienten mit einer Herz-Kreislauf-Erkrankung oder Herzrhythmusstörungen, die zusätzlich unter chronischer Stressbelastung, Angst oder Depression leiden. Das trifft auf fast 50 % aller Herzpatienten zu. Zahlreiche Studien belegen den Zusammenhang zwischen den oben genannten psychischen Erkrankungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, z. B. Erkrankungen der Herzkranzgefäße, Herzrhythmusstörungen oder Hypertonie. Allerdings gibt es auch körperlich „herzgesunde Patienten“, die unter einer sogenannten Herzangst leiden und ebenfalls psychotherapeutische Hilfe benötigen.

Die Klinik Wollmarshöhe ist mit ihrem Stress- und autonomen Funktionslabor einschließlich HRV-Messung, der kardiologischen nichtinvasiven Diagnostik im klinikeigenen MTZ, den spezifischen psychotherapeutischen Verfahren, der Sport- und Bewegungstherapie sowie ihren Angeboten im Bereich Telemedizin optimal für die psychokardiologische Betreuung ausgestattet.

In einem ganzheitlichen Herz-Management-Programm wenden wir uns in der Klinik Wollmarshöhe genau diesen wechselseitigen psychischen und körperlichen Aspekten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu. Verbunden mit der kardiologischen Betreuung wird mit dem Patienten ein Programm zum adäquaten Umgang mit Stressoren und Emotionen angeboten, aber auch individuell abgestimmte Veränderungen für das richtige körperliche Bewegungstraining und eine gesunde Lebensführung werden gemeinsam besprochen.

Neuropsychologie/Neurologie

Die Abteilung Neuropsychologie/Neurologie der Klinik Wollmarshöhe gibt es sowohl im stationären Rahmen als auch in der privaten Klinikambulanz. Im stationären Setting werden schwerpunktmäßig Patienten behandelt, die aufgrund neurologischer oder kardiologischer Vorerkrankungen Defizite in ihrer kognitiven Leistungsfähigkeit zeigen (z. B. bzgl. Aufmerksamkeit und Merkfähigkeit oder beim planerischen und problemlösenden Denken).

Ein weiterer Schwerpunkt der neuropsychologischen Abteilung ist das Mental Excellence Training, welches stationär und im ambulanten Setting angeboten werden kann. Es wurde für Personen entwickelt, die über eine nachlassende mentale Leistungsfähigkeit klagen und diese wieder steigern wollen. Dies betrifft v. a. Menschen im mittleren bis höheren Lebensalter, deren anspruchsvolle berufliche Tätigkeit eine hohe psychomentale Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit erfordert.

Unsere Ausstattung auf der Wollmarshöhe umfasst u. a. ein neuropsychologisch-diagnostisches Labor, computergestützte Trainingsverfahren, mentale und präventive Trainingsprogramme, sowie ein therapeutisches Bewegungsbad.

Kurzzeittherapie/Burn-out

Unser Behandlungsmodul der „Kurzzeittherapie“ richtet sich insbesondere an Menschen nach einem akuten Zusammenbruch infolge von (häufig beruflicher) Dauerüberlastung.

Den wachsenden Druck unserer Gesellschaft spüren auch Menschen mit weitgehend intakten psychischen Grundfunktionen. Sie entwickeln ein Burn-out-Syndrom bis hin zu Symptomen einer schweren Depression: inneres Getriebensein, negativistisches Grübeln, Erschöpfung, Frustration, Antriebslosigkeit, Apathie. Es können sich Angst- und Paniksymptome zeigen, vielfältige funktionelle Störungen (Schlaflosigkeit, Kopf- oder Rückenschmerzen, Verdauungsstörungen etc.) bis hin zu manifesten Stressfolgeerkrankungen (z. B. Bluthochdruck). Und irgendwann kommt dann der Punkt, an dem nichts mehr geht.

Hier reicht eine ambulante Psychotherapie meist nicht mehr aus, unter anderem, weil unbedingt ein Abstand zum Spannungsfeld hergestellt werden muss. Auf der anderen Seite gibt es oft Zwänge, die eine baldige Wiederaufnahme der Arbeit wünschenswert machen (Führungsposition, Selbstständigkeit).

Genau für diese immer häufigere Zwangslage ist unsere Kurzzeittherapie konzipiert. In einem ca. vierwöchigen stationären Aufenthalt konzentrieren wir uns darauf, neben einer körperlichen Intensiv-Reenergetisierung die Kompetenzen zur Selbsthilfe maximal (wieder) aufzubauen (Stressmanagement, Selbstmanagement, Entspannungsverfahren). Auf den Prinzipien der achtsamkeitsbasierten und kognitiven Verhaltenstherapie beruhend, arbeiten wir schwerpunktmäßig mit Einzelgesprächen, Gruppentherapie und multimediabasierter Wissensvermittlung. Die stationäre Kernzeit ist eingebunden in eine vor- und nachstationäre Betreuung, die dem Patienten sofortige Unterstützung bietet und eine nachhaltige Wirkung sicherstellt.

Bitte beachten Sie hierzu unser Hörbuch „Erste Hilfe bei Depression und Angst“. Es bietet eine erste Hilfestellung in der Phase vor einem geplanten stationären Aufenthalt. Für eine Akutaufnahme wenden Sie sich bitte an das Aufnahmeteam.

Weitere Hinweise und Hilfestellung für die Planung einer Kurzzeittherapie in der Klinik Wollmarshöhe finden Sie hier: Kurzzeittherapie

Erfahrungsorientierte Therapie

Mit diesem ganzheitlichen und integrativen Konzept, das nachhaltig auf der Wollmarshöhe entwickelt wurde, können bei psychisch oder psychosomatisch Erkrankten unbrauchbare/dysfunktionale Muster (Störungen) durch korrigierende Erfahrungen in funktionale umgewandelt werden.

Bei professioneller Begleitung kann vielen Patienten, denen es an wichtigen Basiskompetenzen für die Anpassung mangelt, geholfen werden, was auch mit einer Stärkung der Widerstandskraft (Resilienz) einhergeht. Die Wollmarshöhe verfügt über mehrere Außenanlagen für erfahrungsorientierte Therapien wie Therapeutisches Bogenschießen oder essenzielle Selbsterfahrungen auf dem therapeutischen Hochseilgarten oder Niederparcours.

Zu diesem therapeutischen Ansatz hat Kilian Mehl einen Sammelband herausgegeben: Erfahrungsorientierte Therapie. Integrative Psychotherapie und moderne Psychosomatik, Heidelberg (Springer) 2017. Weitere Informationen finden Sie hier: Forschung/Lehre

Stressmedizin / Stresslabor / Autonome Funktionsdiagnostik

Autonomes Nervensystem (ANS), Hormonsystem und Immunsystem lassen sich als psychosomatische Regulationssysteme zusammenfassen. Sie verbinden in besonderer Weise Körper und Psyche und gewinnen deswegen in der aktuellen Forschung zunehmend an Bedeutung, insbesondere für zahlreiche Stressfolgeerkrankungen, Burn-out bzw. vitale Erschöpfung, Depressionen oder Angst- und Panikstörungen.

Bei jedem neuen Patienten wird deshalb in der Klinik Wollmarshöhe eine Eingangsfunktionsprüfung des autonomen Nervensystems mittels Herzratenvariabilität (HRV) durchgeführt. Wir erhalten dadurch wichtige Erkenntnisse über den aktuellen neuronalen Regulationszustand des Organismus bzw. des ganzen Menschen. Die neuronale Funktionsdiagnostik kann bei Bedarf mit der hormonalen Funktionsdiagnostik einschließlich des Immunsystems ergänzt werden und erlaubt auf diese Weise eine vertiefte diagnostische Beurteilung der psychosomatischen Regulationssysteme.

Weitere Informationen finden Sie hier: Medizinisch-Technisches Zentrum

Stoffwechsel- und Leistungsdiagnostik

Die Leistungsdiagnostik ist eine wichtige Voraussetzung für Personen, die eine körperliche/sportliche Aktivität im Sinne der Bewegungstherapie gegen körperliche und seelische Erkrankungen aufnehmen wollen und sollen, noch nie bzw. schon lange keinen oder „falschen“ Sport betrieben haben oder körperliche Risikofaktoren aufweisen.

Mithilfe der Leistungsdiagnostik erfolgt eine Beratung zur individuell geeigneten Sportart sowie zur notwendigen Intensität der Ausübung. So kann einerseits die Effektivität bezüglich der angestrebten Ziele garantiert und andererseits die Gefährdung hinsichtlich Überforderung oder „falschem“ Sport sicher vermieden werden. So arbeiten wir nachhaltig an der Verbesserung der körperlichen und seelischen Gesundheit.

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